Rekombinante Untereinheitenimpfstoffe, auch als rekombinante Proteinimpfstoffe bekannt, bestehen aus viralen oder bakteriellen Antigenen, die aus einzelnen und einfachen Proteinen oder komplexen Strukturen bestehen, wie virusähnliches Partikel (VLP). Rekombinante Untereinheitenimpfstoffe werden mithilfe der rekombinanten DNA-Technologie erzeugt.
Verschiedene Expressionssysteme wie Bakterien (Escherichia coli), Hefen (Saccharomyces cerevisiae, Hansenula polymorpha, Pichia pastoris), Insektenzellen, Säugetierzellen oder sogar Pflanzen können eingesetzt werden, um die Herausforderungen und Engpässe bei der Herstellung rekombinanter Proteinimpfstoffe zu bewältigen.
Der erste Untereinheitenimpfstoff gegen das Hepatitis-B-Virus (HBV), Heptavax, wurde 1986 zugelassen. Heptavax baut sich selbst zu VLP auf der Basis des Hepatitis-B-Oberflächenantigens (HBsAg) unter Verwendung von Hefe S. cerevisiae als Expressionssystem auf. Danach wurde HPV, ein Impfstoff gegen humane Papillomaviren, der das L1-Strukturprotein verwendet, eingeführt und kam 2006 und 2007 auf den Markt. Dies war ein großer Erfolg und führte in der Folge zur Zulassung mehrerer rekombinanter Untereinheitenimpfstoffe gegen Viren oder Bakterien.
Kategorie |
Zugelassene Produkte |
RECOMBIVAX HB (S. cerevisiae), PREHEVBRIO (CHO-Zelle), ENGERIX-B (S. cerevisiae), HEPLISAV-B (H. polymorpha) |
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Hecolin (E coli) |
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4-wertiges Gardasil (S. cerevisiae), 9-wertiges Gardasil 9 |
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Cervarix (Baculovirus), Cecolin (E. coli) |
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Influenza (Grippe)-Impfstoff |
Flublok (Baculovirus) |
BEXSERO (E. coli), RUMENBA (E. coli) |
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ABRYSVO (CHO-Zelle), AREXVY (CHO-Zelle) |
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Malaria-Impfstoff |
RTS,S/AS01, Mosquirix (S. cerevisiae) |
Zoster-Impfstoff |
SHINGRIX (CHO-Zelle) |
Kategorie |
Typische Pipelines |
LYMErix (GSK), VLA15 (Pfizer) |
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LEISH-F1, LIESH-F2 und LEISH-F3 |
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Leish-Tec (Hertape), LetiFend (Laboratorios Salud Animal) |
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Leucogen (Virbac), Nobivac LeuFel (Merck) |
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Strangvac (Intervacc) |
Cid R, Bolívar J. Plattformen für die Herstellung proteinbasierter Impfstoffe: Von klassischen zu Strategien der nächsten Generation. Biomoleküle. 2021;21(11):8. doi: 1072/biom10.3390.